Keltische Stämme |
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Treverer
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Stamm mit rechtsrheinischen germanischen Kontakten bis in den Moselraum. Aus ihrer Hauptstadt, dem späteren römischen Augusta Treverorum (Augustus' Stadt im Land der Treverer), ist das heutige Trier hervorgegangen. Zum Beginn des 1.Jrh.v.Chr. erlebte dieser erstmals von Cäsar erwähnte Stamm seine Blütezeit. Während des Gallischen Krieges wurde auch dieser Stamm von Cäsar unterworfen. Im den Jahren 30/29 v. Chr. gab es den 1.Trevereraufstand gegen die Römer, der aber von Nonius Gallus niedergeschlagen wurde. In den 10er Jahren v.Chr. Augusta Treverorum durch den Kaiser Augustus gegründet. Im Jahr 21 schlug ein weiterer Aufstand gegen die Römer fehl. Trotzdem beteiligten sich die Treverer 68-70 am ebenso erfolglosen Bataveraufstand. |
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Rauriker
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Dieser Stamm kam um 400 v.Chr. aus dem Oberen Donaugebiet nach Süddeutschland und in die Schweiz. Das Territorium der Rauriker erstreckte sich vom Bodensee westwärts am Rhein entlang bis die Region um Basel. Nach der Schlacht bei Bibracte im Jahre 58 v. Chr. kamen die Rauriker unter die Herrschaft der Römer. Diese gründeten hier die Stadt Augusta Raurica (Augustus' Stadt im Land der Rauriker) nahe dem heutigen Basel. |
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Häduer
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Sie waren ein einflussreicher keltischer Stamm in Gallien vor der Eroberung durch Julius Cäsar. Ihr Hauptort Bibracte war der Schauplatz einer der ersten siegreichen Schlachten Cäsar im Jahr 58 v. Chr. am Beginn des Gallischen Krieges (58-51 v. Chr). Sie bewohnten das Gebiet zwischen Loire und Saône bis nach Lyon. |
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Helvetier
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Aus ihrem ursprünglichen Siedlungsgebiet im Bereich Rhein-Main-Donau wurden sie aufgrund des Vordringens germanischer Stämme verdrängt und wichen in die Nordwestschweiz aus. Nach einer siegreichen Schlacht unter ihrem König Divico gegen die Römer unter Lucius Cassius Longinus siedelten sie nahezu in der gesamten heutigen Schweiz. Die Eroberung Galliens durch Gaius Julius Cäsar beendete auch die Unabhängigkeit der helvetischen Stämme. Sie wurden für eine lange und friedvolle Zeit ein Teil des Römischen Reiches - bis auf eine Ausnahme. In den Unruhen des Vierkaiserjahres (Galba, Vitellius, Otho, Vespasian) griff General Caecina unter dem neuausgerufenen Kaiser Vitellius mit dem obergermanischen Heer, den Verstärkungseinheiten aus Raetien und der 21. Legion aus Vindonissa die Helvetier an, die von Kaiser Galbas Tod noch nichts wussten, diesem aber die Treue hielten und sich zur Wehr setzen. Aquae Helveticae (Baden) fällt im Kampf, wird geplündert und niedergebrannt. Die fliehenden Helvetier werden eingeholt, erschlagen oder in die Sklaverei verschleppt. Vitudurum (Oberwinterthur) und Basilea (Basel) werden in Brand gesetzt. Die Helvetier hatten einen beträchtlichen Bevölkerungsverlust zu beklagen. |
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Arverner
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Die Arverner waren ein einflussreicher keltischer Stamm in der heutigen französischen Region Auvergne. Ihr Hauptort war Gergovia. Der wohl bekannteste Arverner war Vercingetorix, der 52 v.Chr. fast alle keltischen Stämme (mit Ausnahme der Häduer, Remer und Treverer) im Kampf gegen die Römer vereinte. |
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Vindeliker
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Die Vindeliker siedelten im nördlichen Alpenvorland zwischen Bodensee und Inn. Das bedeutendste und größte Oppidum der Vindeliker war das schon in vorrömischer Zeit aufgegebene und daher in römischen Berichten nicht erwähnte Manching bei Ingolstadt. Als Teilstämme sind die Brigantier (bei Bregenz, das römische Brigantium), die Estionen (bei Kempten, dem römischen Cambodunum), die Likatier (bei Lech) und weiter östlich weitere kleinere Stämme. Die Vindeliker wurden zur Zeit des Kaiser Augustus durch Rom unterworfen. |
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Belgae (Belger)
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Diese Bezeichnung gab Gaius Julius Cäsar allen keltischen Stämmen nördlich der Flüsse Sequana (Seine) und Matrona (Marne) gab. Ihr Siedlungsgebiet lag ursprünglich zwischen Seine und Rhein. Sie waren in erster Linie keltischer aber auch germanischer Herkunft. Einige der Stämme aus der Marne-Gegend trieben regen Handel mit dem ebenfalls keltischen Britannien, wo sie sich im 1.Jrh.v.Chr. an der Küste niederließen. Im ersten gallischen Feldzug Cäsars wurde eine Koalition mehrerer belgischer Stämme 57 v. Chr. geschlagen. Ein belgischer Stamm, die Eburonen, revoltierte 53 v. Chr. gegen Rom und vernichtete 15 römische Kohorten. Im Gegenzug wurden sie fast vollständig von den römischen Legionen aufgerieben. Nach weiteren Siegen Cäsars in Gallien flüchteten weitere belgische Stämme nach Britannien und verbreiteten ihre Kultur über große Teile Südbritaniens. Als Cäsar später das erste Mal nach Britannien übersetzte, traf er dort erneut auf belgische Stämme. Unter Kaiser Augustus wurde im ehemaligen Kerngebiet der belgischen Stämme die römische Provinz Gallia Belgica mit dem Hauptort Durocortorum (Reims) gegründet. |
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Allobroger
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Ihr Gebiet erstreckte sich zwischen Rhône und Isère bis hin zum Genfer See. Bei Genf grenzte ihr Gebiet an das der Helvetier. Sie wurden bereits 121 v. Chr. von der römischen Armee unter Quintus Fabius Maximus bei ihrem Hauptort Vienne zusammen mit den Arvernern besiegt und anschließend in die römische Provinz Gallia Narbonensis integriert. Im Jahre 61 v. Chr. kam es zu einem letzten Aufstand der Allobroger. |
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Briganten
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Die Briganten waren ein keltischer Stamm in Britannien, in der Nähe von Eburacum (heute York). Vor dem Einfall der Römer waren die Briganten das vorherrschende Volk im heutigen Nordengland. Sie wurden im 1.Jrh.v.Chr. von den Römern unterworfen und blieben es bis zu deren Abzug um 410. |
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Keltiberer
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Als Keltiberer bezeichnet man eine Gruppe von Stämmen im zentralen und nördlichen Spanien sowie in im vorrömischen Portugal. Im Jahre 218 v.Chr. zogen viele keltiberische Stämme gemeinsam mit den punischen Truppen unter Hannibal gegen Rom. Daraus resultierte von 197 - 179 v.Chr. der sogenannte Keltiberische Krieg gegen die Römer. 133 v.Chr. vernichteten die Römer mit der Stadt Numantia die letze keltiberische Bastion, worauf eine lange Periode des Friedens und Wohnstands folgte. |
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Boier
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Ihr Ursprungsgebiet lag in Böhmen. Im 4. Jhr.v. Chr. beginnt ein Teil der Boier dieses Gebiet zu verlassen und wandert nach Norditalien aus. Sie machten die eroberte etruskische Siedlung Felsina zu ihrem Hauptort Bononia (heute Bologna). Im Jahre 193 v.Chr. wird der norditalienische Teil der Boier von den Römern erobert und in der Folge romanisiert. Der böhmische Teil der Boier wurde im 1.Jrh. von Markomannen und den Dakern verdrängt und wanderte nach Noricum, Pannonien und Gallien aus und wurde dort romanisiert. |
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