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Byzantinisches Reich
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Übersicht
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Das Byzantinische Reich bestand von seiner Gründung durch Konstantin den Großen am 11.Mai 330 bis zur Eroberung durch den osmanischen Sultan Mehmet II. am 29.Mai 1453 für die gewaltige Zeitspanne von 1123 Jahren und 18 Tagen. Es durchlebte als Bewahrer der antiken römischen und später vor allem griechischen Kultur aber auch als Verteidiger des christlich-orthodoxen Glaubens eine äußerst wechselvolle Geschichte mit glanzvollen Höhen und schrecklichen Tiefpunkten nahe dem Untergang. Ohne Byzanz wäre das heutige überwiegend christlich geprägte Europa wohl nicht das, was es ist. "Vieles von dem, was wir über die Antike wissen, insbesondere über die griechische und lateinische Literatur und das römische Recht, wäre ohne die Gelehrten, Schreiber und Kopisten in Konstantinopel auf immer verloren." (John Julius Norwich in "Byzanz").
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Mosaik aus der Hagia Sophia
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Geschichte des Byzantinischen Reiches
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Vorgeschichte und Aufstieg |
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Vorgeschichte des oströmischen Reiches (2.Jrh und 3.Jrh) |
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Der Aufstieg des oströmischen Reiches (330 - 800) |
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Blütezeit, Zerfall und Untergang |
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Auf dem Höhepunkt der byzantinischen Macht (800 - 1071) |
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Untergang des Byzantinischen Reiches (1071 - 1453), Zeitalter der Kreuzzüge |
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27.Feb 274 |
Der spätere Kaiser Konstantin wird in Naissus in der römischen Provinz Dakien geboren. |
28.Okt 312 |
Berühmte Schlacht an der Milvischen Brücke, die mit einem Sieg Konstantins über seinen Gegenkaiser Maxentius endete. Kurz vor dieser schicksalhaften Schlacht soll Kaiser Konstantin ein tiefgreifendes sprituelles Erlebnis in Form einer göttlichen Vision gehabt haben, was den Legenden zufolge zu seiner christlichen Bekehrung führte. |
326 |
Kaiser Konstantin verläßt Rom und verlegt die Hauptstadt des römischen Imperium nach Konstantinopel. Er hatte erkennen müssen, daß die alte Hauptstadt Rom den Anschluß an das neue fortschrittliche Denken der hellenistisch geprägten Städte wie Alexandria, Antiochia oder Pergamon verloren hatte. Akademien und Bibliotheken Roms konnten mit denen der hellenistisch geprägten überwiegend östlichen Metropolen des Reiches nicht mehr mithalten. Ähnlich verhielt es sich aus wirtschaftlicher Sicht. Aber aus strategischer Sicht waren die Nachteile Roms noch gravierender. Seit nahezu hundert Jahren gingen die größten Gefahren für die Reichssicherheit vom Osten aus, war doch Kaiser Valerian von Schapur I. 260 gefangen genommen worden. Der Brennpunkt des Reiches hatte sich nach Osten verlagert und Italien und damit Rom waren vom einstigen Nabel der antiken Welt zur tiefsten Provinz geworden. |
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Kaiser Konstantin (Kopf der Kolossalstatue aus der Maxentius- Basilika in Rom) |
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11.Mai 330 |
Mit dem offiziellen Einweihungsfeiern für das "Neue Rom" am 11.Mai 330 beginnt die Geschichte Konstantinopels (wie die Stadt jetzt nach dem Kaiser benannt wurde) und damit auch die des Byzantinischen Reiches. Durch eine Messe in der Irenenkirche wurde die neue im Bau befindliche Hauptstadt offiziell dem Gott der Christenheit gewidmet. |
337 |
Taufe und Tod von Kaiser Konstantin, genannt der Große. |
361 - 363 |
Herrschaft von Kaiser Julian Apostata (genannt Julian). Er führte umfangreiche Reformen ein. So wurden Regierung und Verwaltung nach dem Vorbild der alten römischen republikanischen Traditionen reformiert. Unter anderem erhielt der Senat wieder wesentliche größere Machtbefugnisse. Das Steuersystem sowie das Verkehrswesen des Reiches wurden gestrafft und vereinfacht. Kaiser Julian war es aber auch, der die alten Religionen wiederherstellte. |
363 |
Am 5.März 363 zog Julian an der Spitze seines Heeres in den Krieg gegen Persien (beide Riesenreiche kämpften seit nahezu 2 Jahrhunderten gegeneinander) und kehrte nie nach Konstantinopel zurück. Er wurde starb an den Folgen einer Verletzung in der Schlacht bei Ktesiphon. |
363 - 364 |
Mit Kaiser Jovian wird das Christentum wieder die offizielle Religion des römischen Reiches. |
364 - 375 |
Doppelregentschaft der Kaiser Valentinian und Valens. |
375 - 392 |
Mehrere Regenten herrschen während dieser durch ständige Kriege im Osten und Westen geprägten Zeit gleichzeitig: 375 - 378 Valens und Gratian, 379 - 383 Gratian und Theodosios I. sowie 383 - 392 Valentinian II. |
392 - 395 |
Theodosios I. herrscht als letzter Kaiser über das gesamte römische Reich. |
395 - 410 |
Mit dem Tod von Kaiser Theodosios I. begann begann für das Weströmische Reich der dann über 80 Jahre währende Niedergang. Der Todestag am 17.Januar 395 makiert für viele Historiker das Ende der Antike und den Beginn des Mittelalter. Arkadios (395 - 408) wird Kaiser des oströmischen und Honorius (395 - 423) des weströmischen Reichsteiles. 395 erhoben sich die Goten unter ihrem König Alarich. Er brach mit seinem Volk zu einem beispiellosen Plünderungsfeldzug auf, der die Balkanhalbinsel in Trümmer legte. 401 wandte er sich nach Italien, konnte aber zunächst von dem römischen Feldherrn Stilicho bei Pollentia und Verona zurückgeschlagen werden. Nach dem gewaltsamen Tod Stilicho's (Hinrichtung durch Kaiser Honorius) im Jahre 408 versuchte es Alarich erneut und nahm schließlich 410 Rom ein. |
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Drei Tage und Nächte ließ er die Stadt plündern und unersetzliche Kunstschätze rauben, dann zog er weiter, um nach Afrika überzusetzen. Auf dem Weg dorthin starb der König der Westgoten gegen Ende des Jahres 410 in Süditalien. Die Herrschaft über das Imperium wollte Alarich nie, nur einen Platz für sein Volk im Römischen Reich. Das aber hatte der Kaiser ihm verweigert. Ein verhängnisvoller Fehler. |
408 - 450 |
Herrschaft von Kaiser Theodosios II. - In seine Regentschaft wird der Einfluß des Hellenismus auf das Byzantinische Reich immer größer. Der lateinische Einfluß ging nach dem Untergang des Weströmischen Reiches immer mehr zurück. Im Jahre 429 wurde in Konstantinopel eine Universität gegründet als christliches Pedant zur hellenistischen Universität in Athen. In die Regierungszeit dieses Kaiser fällt auch die bis zum heutigen Tag in großen Teilen noch sichtbare sogenannte "Theodosianische Mauer" Sie zieht sich über ca. 6 km vom Marmarameer bis zum Goldenen Horn hin und sollte die Stadt mehrfach vor dem sicheren Untergang bewahren. Ihre erste Bewährungsprobe bestand sie, als der gefürchtete Hunnenkönig Attila 447 nach jahrelangen Kämpfen vor den Mauern von Konstantinopel auftauchte. Nach der Zusicherung riesiger Tributzahlungen zogen sie wieder ab. Kaiser Markian (450 - 457) stellte diese nach dem Tod von Kaiser Theodosios II. als erste Amtshandlung wieder ein. |
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451 - 453 |
Attilas Kriegszug gegen das Weströmische Reich endet mit dem Tod Attilas 453. |
457 |
Plünderung Rom's durch die Vandalen. |
457 - 474 |
Herrschaft von Kaiser Leon I. im Oströmischen / Byzantinischen Reich |
476 |
Die Abdankung des Kaiser Romulus Augustulus zugunsten von Odoaker, dem Sohn eines Skitenfürsten am Hofe des Hunnenkönigs Attila, am 9.September 476 besiegelte das Ende des Weströmischen Reiches. Der oströmische Kaiser Zenon (474 -491) erkannte Odoaker als rechtmäßigen Herrscher an. |
487 - 493 |
Der Ostgotenkönig Theoderich, der für sein Volk auf der Suche einer Heimat war, wird von Kaiser Zenon mit der Absetzung Odoakers beauftragt. Als Gegenleistung soll er über Italien herrschen als ostgotischer König unter kaiserlicher Oberherrschaft. Nach über 5 Jahren erbitterter Kämpfe mit wechselndem Erfolg gelingt 493 ein Waffenstillstand. Theoderich läßt Odoaker hinterrücks ermorden und wird somit alleiniger Herrscher über Italien. Sein Regierungssitz ist Ravenna. |
491 - 527 |
Herrschaft mehrerer verschiedener Kaiser und Aufstieg Justinians zur Macht. Tod des Theoderich im Jahre 526. |
527 - 565 |
Herrschaft von Kaiser Justinian (geboren 482 in Tauresium in Thrakien), der als einer der erfolgreichsten Kaiser des Byzantinischen Reiches in die Geschichte eingehen soll. Unter seiner Führung gelingt die Rückeroberung weiter Gebiete des ehemaligen Römischen Imperium. Maßgeblich dabei hilft ihm der hervorragende byzantinische Feldherr Belisar. Das Byzantinische Reich erreicht während der Regentschaft Justinians seine größte Ausdehnung. In seine Regentschaft fällt auch der Bau der Hagia Sophia, die über viele Jahrhunderte die prachtvollste und größte Kirche der Christenheit war. |
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565 - 610 |
Machtverlust des Byzantinisches Reiches. Viele von Belisar für Kaiser Justinian eroberte Regionen gehen wieder verloren. Im Westen hatten die Awaren und Slawen den Balkan überrannt und ihre Beutezügen führten sie regelmäßig bis vor die Tore von Konstantinopel. In Richtung Osten waren die persischen Wachfeuer auf der asiatischen Seite des Bosporus vom Kaiserpalast aus zu sehen. |
582 - 602 |
Herrschaft des Kaiser Maurikios, dessen Regierungszeit vor allem vom Abwehrkampf an den Grenzen geprägt war. |
602 - 629 |
Oströmisch-Persischer Krieg, in dessen Verlauf das Byzantinische Reich an den Rand des Abgrunds gedrängt wurde, schließlich aber triumphierte. |
602 - 610 |
Herrschaft des Kaiser Phokas, der erfolgreich gegen Maurikios rebelliert hat, diesen schließlich aus Konstantinopel vertrieb und einschließlich seiner Familie brutal ermorden ließ. |
610 - 641 |
Herrschaft des Kaiser Herakleios. Die Perser unter Chosrau II. eroberten in Asien erst Antiochia, 613 eroberten sie Damaskus und 614 fiel auch Jerusalem in ihre Hände. wieder drei Jahre später wandte sich der persische Großkönig gegen Ägypten und bald darauf war diese lebenswichtige Kornkammer eine persische Provinz. Kaiser Herakleios war 618 so verzweifelt, dass er mit dem Gedanken spielte, das belagerte Konstantinopel aufzugeben und seine Hauptstadt in seine Heimatstadt Karthago zu verlagern, das seit Justinian wieder zum Byzantinischen Reich gehörte, um von dort eine Offensive gegen die Perser vorzubereiten. Auf Druck der Bevölkerung von Konstantinopel gelobte er aber in der Hagia Sophia feierlich, die Stadt nicht im Stich zu lassen. Als in Persien Intrigen und Aufstände gegen Chosrau II. ausbrechen, nutzt der byzantinische Kaiser Herakleios diese inneren Unruhen aus, um den persischen Herrscher zu besiegen und die verlorenen Gebiete in einem Feldzug von 622 bis 628 zurückzugewinnen. |
ab 634 bis Ende des 7. Jrh. |
Ansturm und Ausbreitung der Araber. |
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Aber mit den moslemisch arabischen Heeren (Sarazenen), die bis 651 das persische Reich vernichteten, zog schon die nächste Gefahr am Horizont auf. Im Herbst 634 rückte eine relativ starke sarazenische Streitmacht nach Palästina und Syrien vor. Kaiser Herakleios sandte entschlossen stärkere Truppen nach Syrien, die jedoch Mitte 634 südwestlich von Jerusalem geschlagen wurden. Kurz danach wurde Damaskus erobert, 638 kapitulierte das völlig isolierte Jerusalem und 640 fiel auch Caesarea in die Hände der Araber. 642 eroberte sie auch Alexandria, im Norden Armenien und in Nordafrika kämpften sie sich bis nach Marokko vor. Das byzantinische Karthago vermochte sich jedoch bis 697 zu halten. Byzanz hatte am Ende des 7.Jrh. zwei Drittel seines Territoriums und etwa die Hälfte seiner Bevölkerung verloren. Aber das Byzantinische Reich wiederstand dem arabischen Ansturm ohne unterzugehen, die Stadt Konstantinopel selbst überstand eine fünfjährige Belagerung von 674 - 678. Hätten die Araber die Stadt und damit das Reich im 7. und nicht erst im 15. Jrh. eingenommen, wären vielleicht ganz Europa und wohl auch Amerika heute moslemisch geprägt. |
717/718 |
Die Krönung von Kaiser Leon III. beendet die längste Phase der Anarchie seit der Gründung von Konstantinopel. Seit Beginn des 8. Jrh. hatten sechs Kaiser regiert, wobei von fünf die Herrschaft gewaltsam beendet worden war. Konstantinopel wurde 717 wieder von einer sarazenischen Flotte belagert. Aber wieder konnten die byzantinischen Truppen (mit Hilfe des "Griechischen Feuer") die Gefahr abwenden. |
746 |
Die Truppen Kaiser Konstantin V. fielen in Syrien ein und eroberten von den durch Bruderkrieg geschwächten Arabern die Stadt Germanikea. |
763 - 775 |
Mehrere siegreiche Bulgarienfeldzüge. |
775 - 802 |
Kaiserin Irene herrscht direkt oder indirekt über die angeheirateten Kaiser Leon IV. und Konstantin VI. |
800 |
Der Frankenkönig Karl der Große wird von Papst Leo zum Kaiser des Weströmischen Reiches gekrönt. Damit stritten Ende des 8. Jahrhunderts drei Mächte um die Vormacht in Europa: der Papst in Rom, der Kaiser von Byzanz und der fränkische König und Kaiser Karl, der seine Hauptstadt Aachen zum fränkischen Rom ausbaute. |
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802 - 811 |
Kaiser Nikephoros I. hatte sich während seiner Herrschaft gegen mehrere Gegner zur Wehr zu setzen, 805 fiel ein slawisches Heer in den Peloponnes ein, 806 drang ein starkes moslemisches Heer bis nach Kappadokien vor. Im Jahre 809 eroberte Krum, der Khan der Bulgaren, die byzantinischen Stadt Serdika (Sofia) und veranstaltete ein Massaker. Darauf zog der Kaiser mit seinem Heer los und verwüstete seinerseits die bulgarische Hauptstadt Pliska. 811 zog Kaiser Nikephoros I. erneut aus, um die Bulgaren unter Khan Krum endgültig zu vernichten, allerdings lockte dieser das byzantinische Heer nach vielen eigenen Niederlagen in eine Falle. Das byzantinische Heer wurde vernichtet und der Kaiser fiel in dieser Schlacht. Der letzte Tod eines Kaiser im Felde lag über vierhundert Jahre zurück, es war Kaiser Valens im Jahre 378. |
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815 - 814 |
Anerkennung von Karl dem Großen als gleichberechtigter Kaiser des Weströmischen Reiches durch den byzantinischen Kaiser Michael I. Der Khan Krum erobert weitere Städte des byzantinischen Reiches und belagert 813 Konstantinopel. Kaiser Michael dankt ab und Leon V. wird neuer Kaiser. Khan Krum muß erkennen, daß die Stadt uneinnehmbar ist und trifft sich mit Kaiser Leon V. außerhalb der Mauern zu Verhandlungen. Der Kaiser versucht dabei den Khan hinterrücks zu ermorden, aber der kann fliehen und schwört Rache. Verwüstend und brandschatzend zieht er durch das Reich und bereitet sich schließlich auf die Eroberung Konstantinopels vor. Am 13.April 814 stirb er plötzlich und für Byzanz ist erstmal die größte Gefahr gebannt. |
814 - 829 |
Herrschaft der Kaiers Leon V. (bis 820) und danach Michael II., der im Zuge einer Rebellion (bei der Leon V. brutal getötet wurde) an die Macht kam. Im Jahre 818 eroberten arabische Einheiten, die erfolglos gegen ihren Emir rebelliert hatten, in Ägypten die Stadt Alexandria. Von hier wieder vertrieben von einem anderen Kalifen zogen sie sieben Jahre später nach Kreta. Nach und nach eroberten sie die ganze Insel, 829 war Kreta nach zwei fehlgeschlagenen byzantinischen Feldzügen (827, 829) fest in arabischen Hand. Im Verlauf der nächsten hundert Jahre wurden Ägina, Paros und die Zykladen immer wieder von hier ausgehend verwüstet und geplündert. Zwei Jahre nach der Eroberung von Kreta fiel unabhängig davon ein anderes arabisches Heer in Sizilien ein. |
829 - 842 |
Herrschaft von Kaiser Theophilos, der den Großen Palast von Konstantinopel erheblich vergrößern und verschönern ließ. Wieder gab es Krieg mit den Sarazenen und 838 eroberte ein sarazenisches Heer Amorion, die damals zweitwichtigste Stadt des Byzantinischen Reiches. |
860 |
Erster Raubzug aus Rußland (Nachfahren der Winkinger hatten sich am Oberlauf der Wolga niedergelassen und zogen von dort über den Don und den Dnepr mit ihren gefürchteten Langboote zu Raubzügen in die Handelsmetropolen am Schwarzen Meer). |
863 - 865 |
Nachdem sich der bulgarische Khan Boris I. mit dem Frankenreich unter König Ludwig erbündet hatte, landete Kaiser Michael II. mit seinem Heer in Bulgarien. Der Khan unterwarf sich ihm sogleich und wurde 865 in der Hagia Sophia in Konstantinopel christlich getauft. |
867 - 886 |
Herrschaft von Kaiser Basileios I. (dem Makedonier). Das Bulgarische Reich wird in die byzantinische Ostkirche eingegliedert. Von 880 an eroberten byzantinische Truppen weite Gebiete im Osten von den Sarazenen zurück aber auch Westen eroberte Byzanz die dalmatinische Küste und Bari als Brückenkopf auf dem italienischen Festland, von dem ausgehend ganz Süditalien im folgenden Jahrzehnt wieder unter byzantinische Oberhoheit kam. Als Begründer der makedonischen Dynastie, die erst 1056 erlosch, starb der Kaiser Basileios I. am 29. August 886. |
886 - 912 |
Herrschaft von Leon dem Weisen (Leon VI.). Von 896 - 902 kam es zu erneuten Auseinandersetzungen mit dem nunmehr christianisierten Bulgarien unter König Symeon. Aber auch auf Sizilien waren die Feinde Byzanz's auf dem Vormarsch. Am 1. August 902 fiel Taormina und damit auch der letzte byzantinische Stützpunkt auf Sizilien. Die schlimmste Katastrophe ereignete sich aber am 29.Juli 904. An diesem Tag wurde das byzantinische Thessalonike erobert und geschändet. Das Morden und Plündern dauerte eine Woche. Danach existierte die Stadt (eine der größten im Byzantinischen Reich) praktisch nicht mehr. |
927 |
Friedensvertrag zwischen Byzanz und Bulgarien. |
941 - 942 |
Eine mächtige russische Flotte erscheint 941 vor Konstantinopel, wird aber trotz ihrer Überlegenheit von Byzanz mit Hilfe des "Griechischen Feuers" (wie so oft schon zuvor auch andere feindliche Flotten) vernichtend geschlagen. Bevor die Russen eine neues gewaltiges Landheer losschicken können, senden die Byzantinier ihre Gesandten und erkaufen sich 942 mit weitreichenden Handelsprivilegien den Frieden. |
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960 - 962 |
Kretafeldzug unter dem Feldherrn Nikephoros Phokas. Nach anfänglichen Rückschlägen gelang es am 7.März 961 die Hauptstadt Kandia (das heutige Heraklion) einzunehmen. Kurz danach brach die sarazenische Herrschaft auf der ganzen Insel zusammen und Kreta gehörte wieder zum Byzantinischen Reich. Im Jahre 962 wurde im Osten vom gleichen Feldherrn die Stadt Aleppo zurückerobert von den Sarazenen. |
967 |
Rückeroberung Zyperns. |
969 |
Die Stadt Antiochia fällt nach 332 Jahren arabischer Herrschaft wieder in byzantinische Hände. |
969 - 976 |
Herrschaft des Kaiser Johannes Tzimiskes. Nach der Invasion der Russen unter ihrem Fürst Swjatoslaw im Jahre 970 werden diese 972 diese bei Silistria nach einer Belagerung vernichtend geschlagen. Damit ist die russische Invasion abgewendet und Bulgarien wieder mal besiegt. Der Kaiser zieht im Triumph in Konstantinopel ein, in seinem Gefolge der bulgarische Zar Boris und seine Frau. |
989 |
Der byzantinische Bürgerkrieg als Folge unsicherer Machtverhälnisse nach Johannes Tzimikes Tod wurde nach dem Massaker in Chrysopolis unter meutenden Einheiten beendet. Kaiser Basileios II. (976 - 1025) saß fest auf dem byzantinischen Thron. Im Sommer 989 wurde die byzantinische Stadt Cherson auf der Krim von dem russischen Herrscher Wladimir anektiert. Durch die Hochzeit von Wladimir mit einer kaiserlichen Prinzessin wurde der Konflikt beigelegt. Als Hochzeitsgeschenk ging die Stadt Cherson zurück an Kaiser Basileios II. und Fürst Wladimir (und mit ihm sein Volk) trat zum christlichen Glauben über. Das zukünftige Russland öffnete sich dem byzantinischen Einfluss. |
989 - 1025 |
Im Syrienfeldzug 996 rettete der Kaiser Basileios die belagerte Stadt Aleppo vor den Arabern. Im selben Jahr hatte der bulgarische Zar Samuel Thessalonike überfallen und den dortigen byzantinischen Gouverneur ermordert. Somit rückte Bulgarien wieder stärker in den Blickpunkt des Kaisers. In fast ununterbrochenen Feldzügen zwischen 1000 und 1004 eroberte Byzanz von Bulgarien fast die gesamte Osthälfte der Balkanhalbinsel von Thessalonike bis zur Donau. 1005 fiel auch Dyrrhachion (eine wichtige Hafenstadt im heutigen Albanien) zurück an Byzanz. Aber erst 1014 wurden die Bulgaren in der Schlacht von Klidion vernichtend geschlagen. Auch Zar Samuel wäre fast gefallen. Die byzantinischen Truppen verübten auch unter den Gefangenen ein grausames Blutbad, was dem Kaiser den Beinamen "Bulgarenschlächter" (Bulgaroktonos) einbrachte. Bei seinem Tod herrschte er als Kaiser unangefochten von der Adria bis nach Aserbeidschan. |
1025 - 1071 |
Die Herrschaft von 11 verschiedenen Kaisern oder Kaiserinnen war geprägt von zahlreichen Revolten und Aufständen, so unter anderem dem großen Aufstand in Konstantinopel von 1042. In diese Zeit fällt auch das sogenannte Schisma von 1054 (die völlige Trennung zwischen Ost- und Westkirche). Dies war allerdings ein seit dem 5. Jrh. schleichender Prozess, der 1054 in der gegenseitigen Exkommunizierung zwischen dem Papst in Rom und dem Patriarchen von Konstantinopel gipfelte. |
1071 |
Verraten durch einen seiner Feldheeren (Andronikos Dukas) wird ein großes byzantinisches Heer unter dem Kaiser Romanos Diogenes bei Mantzikert so vernichtend geschlagen, daß sich Byzanz davon nicht wieder erholen sollte. Der Kaiser selbst gerät in Gefangenschaft des Sultans Alp Arslan. Ebenfalls 1071 fielen die Seldschuken in Palästina ein und eroberten die damals byzantinische Stadt Jerusalem. Ebenfalls in diesem Jahr fiel die Stadt Bari und damit der letzte byzantinische Stützpunkt in Italien in die Hand der unter Robert Guiscard (der Gerissene) immer stärker werdenden Normannen. |
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1075 |
Ganz Sizilien befindet sich jetzt unter normannischer Herrschaft. Byzanz hat Mühe sich nach der verheerenden Niederlage von Mantzikert zu stabilisieren. |
1081 - 1085 |
Alexios I. Komnenos gelang gewaltsam auf den byzantinischern Thron und wird zum Kaiser gekrönt. Beginn des normannischer Feldzuges gegen Konstantinopel. Eroberung von Korfu und Belagerung der Stadt Dyrrhachion (des heutigen Durrës in Albanien). Diese Stadt war als Brückenkopf für die Normannen besonders wichtig, da von hier die alte Römerstraße Via Egnatia direkt nach Konstantinopel führte, ideal für das normannische Landheer. Durch das Eingreifen der Venezianer wird die normannische Flotte vor Dyrrhachion geschlagen. Eine Landschlacht gegen die byzantinischen Truppen gewinnen die Normannen und erobern 1082 im Februar Dyrrhachion. Der Einmarsch des deutschen König Heinrich IV. in Italien (er stand vor den Toren Roms und forderte seine Krönung zum Westkaiser) sowie Aufstände in seiner Heimat zwangen Robert zum Abzug. 1084 erobern die Normannen Rom und kehren dann mit einem Heer nach Griechenland zurück. Ihr Herrscher Robert Guiscard stirb aber 1085 vermutlich an Typhus. Die normannische Gefahr für Konstantinopel war damit vorerst gebannt. |
1087 - 1092 |
Ein gewaltiges petschenegisches Heer fällt auf dem Balkan in byzantinisches Reichsgebiet ein und steht bald in Sichtweite der Hauptstadt. Der türkische Emir Chaka von Smyrna nutzt die Situation und erobert 1090 ohne viel Mühe die für Byzanz strategisch wichtigen Inseln Lesbos, Chios, Samos und Rhodos. 1092 wird der Emir allerdings vom Sultan Kilidsch Arslan getötet. Wieder einmal Glück für Byzanz. Mit Hilfe des Volkes der Kumanen (Skythen) vernichtet Byzanz das petschenegische Heer 1091 am Fuße des Levunion nahezu vollständig in einem wahren Blutbad. Die petschenegische Gefahr ist endgültig beseitigt. |
1095 - 1099 |
Der byzantinische Kaiser Alexios I. richtete mehrere Hilfegesuche an das christliche Europa, da sein Reich immer stärker von den türkischen Seldschuken bedroht wurde. Dies veranlasste Papst Urban II. schliesslich dazu, auf dem Konzil von Clermont am 27. November 1095 zum 1.Kreuzzug aufzurufen. |
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Bildquelle: Uni Essen |
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Dieser Aufruf löste eine gewaltige Resonanz aus. Das christliche Heer bahnte sich nun unaufhaltsam einen Weg durch Kleinasien. Balduin von Boulogne errichte im Jahre 1098 die Grafschaft Edessa, den ersten Kreuzfahrerstaat. Das restliche Kreuzfahrerheer war währenddessen Richtung Syrien gezogen, wo es im Oktober 1097 mit der Belagerung von Antiochia begann. Nach der Eroberung ernannte sich Bohemund von Tarent zum Fürsten von Antiochia, womit er einen weiteren Kreuzfahrerstaat gründete. Anfang Juni 1099 erreichte das restliche Kreuzfahrerheer Jerusalem und nahmen es nach einem fünfwöchigen, verlustreichen Kampf am 15. Juli 1099 ein. Nach der Erstürmung der Stadt richteten die Kreuzfahrer ein grausames Gemetzel unter dem jüdischen und moslemischen Teil der Bevölkerung an. Gottfried von Bouillon ließ sich zum "Beschützer des Heiligen Grabes" ernennen und wurde Regent des Königreichs Jerusalem. Unter seiner Führung wurde ein moslemisches Heer bei Askalon geschlagen, wodurch der erste Kreuzzug endgültig abgeschlossen wurde. Der wiederholte Vertrauensbruch der Anführer des ersten Kreuzzuges gegenüber dem byzantinischen Kaiser legte den Grundstein für spätere Konflikte. |
1107 - 1108 |
Bohemund zieht mit einem Heer gegen die byzantinische Stadt Dyrrhachion und belagert diese. Im September 1108 mußte sich Bohemund jedoch geschwächt durch Hunger und Krankheit (Malaria) dem Kaiser Alexios I. ergeben und einen Friedensvertrag unterzeichnen. |
1111 - 1118 |
Türkische Truppen fallen in Thrakien ein und belagern 1113 Nikäa, werden jedoch von Byzanz geschlagen. 1115 sind sie erneut da und werden 1116 erneut vernichtend geschlagen. Geschwächt durch diese ständigen Schlachten stirbt Kaiser Alexios I. am 15.August 1118. Er hat das Byzantinische Reich in einer seiner kritischsten Phase regiert und gegen viele Gefahren mit großem militärischen und diplomatischem Geschick verteidigt. Neuer Kaiser wird Johannes II. Komnenos. |
1121 |
Die Petschenegen fallen erneut in Thrakien ein und werden wieder vernichtend geschlagen. Sie sollen Byzanz nie wieder gefährlich werden. |
1130 - 1137 |
Erfolgreiche Feldzüge gegen Ungarn und Serbien im Jahre 1130. Von 1132 bis 1135 eroberte Byzanz weite Gebiete im Osten (Bithynien und Paphlagonien) zurück. Im Jahre 1135 gelingt ein Vertrag mit dem weströmischen Kaiser Lothar. 1137 wurde Antiochia durch Byzanz zurückerobert. |
1157 |
Friedensvertrag zwischen Sizilien und Byzanz. |
1159 - 1162 |
Der byzantinische Kaiser zieht in den Krieg gegen den seldschukischen Sultan Kilidsch Arslan II., der sich 1162 dazu verpflichten mußte, alle in den vergangenen Jahren eroberten griechischen Städte zurückzugeben. |
1189 - 1192 |
Der dritte Kreuzzug hatte die Rückeroberung Jerusalems von den Moslems zum Ziel. Er wurde von Philipp II. von Frankreich, Richard I. von England und Kaiser Friedrich I. Barbarossa angeführt und erreichte lediglich die Eroberung der Stadt Akkon durch die Kreuzfahrer. Der Westkaiser Friedrich I. kam im Verlauf des Kreuzzuges ums Leben. Die Präsenz der Kreuzfahrer im Nahen Osten konnte zwar durch die Gründung des Kreuzfahrerstaates Zypern und die Wiedererrichtung des Königreichs Jerusalem - mit Akkon als neuer Hauptstadt - vorläufig gesichert werden, aber sein Ziel, die Eroberung Jerusalems, hatte der dritte Kreuzzug nicht erreicht. |
1202 - 1204 |
Das Kreuzfahrerheer verbrachte den Winter 1202/03 auf der Insel Korfu und bereitete sich auf die Überfahrt nach Ägypten vor, dem anfänglichen Ziel des Vierten Kreuzzuges. Derweil war aber der byzantinische Kaiser Isaak II. Angelos (1185 - 1195) gestürzt worden. Sein Sohn Alexios nahm Kontakt mit Venedig auf und bat um Hilfe bei der Rückeroberung des Throns von Alexios III. Angelos, der 1195 in Konstantinopel die Macht übernommen hatte. Am 29. Mai verlassen die Kreuzfahrer unter der Führung des greisen Dogen Enrico Dandolo (1192 – 1205) und des Markgrafen Bonifaz von Montferrat mit 480 Galeeren den Hafen von Korfu, um Konstantinopel anzugreifen. Alexios III., der den Turm von Galata verteidigen wollte, floh beim Anblick der Venezianer mit seinen Truppen. Konstantinopel gab nicht auf, aber die Venezianer unter ihrem Dogen Dandalo, der trotz seines hohen Alters und seiner Blindheit besonders heldenhaft vorrangestürmt sein soll, erstürmten die Stadt vom Norden her. Isaak II. Angelos kehrte auf den Thron als Kaiser zurück, um gemeinsam mit seinem Sohn Alexios IV. Angelos zu herrschen. |
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Die Kreuzfahrer blieben in der Stadt und warteten auf die versprochene Belohnung durch den neuen Kaiser. Es kam aber zu immer größeren Spannungen zwischen Kreuzfahrern und Einheimischen. Als die Kreuzfahrer in der Stadt eine Moschee entdeckten, setzten sie diese in Brand, was zur Zerstörung eines ganzen Stadtviertels führte. |
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Die Unbeliebtheit des Kaisergespanns wuchs, und Alexios IV. wurde bald durch einen Widersacher ermordet. Isaak II. starb kurz darauf durch ungeklärte Umstände. Der neue Kaiser nannte sich Alexios V. und wies die Kreuzfahrer aus der Stadt. Diese bereiteten daraufhin einen weiteren Angriff auf Konstantinopel vor. Am 13. April 1204 gelang erneut die Eroberung der Stadt. Alexios V. versuchte zu fliehen, wurde aber gefangen genommen, geblendet und anschließend von einer Säule zu Tode gestürzt. Die Stadt wurde von den Kreuzfahrern vollständig geplündert, viele der Einwohner misshandelt, vergewaltigt oder getötet. Die geplünderten Reichtümer gelangten fast sämtlich nach Venedig, wie berühmten die 4 Bronzepferde. Die Kreuzfahrer erklärten nach diesem Sieg das Byzantinische Reich für beendet und gründeten das Lateinische Kaiserreich. Erster lateinischer Kaiser wird der von dem venezianischen Dogen bevorzugte Balduin I. |
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1205 - 1260 |
Das Byzantinische Reich lebte nach dem Fall von Konstantinopel in den drei von Flüchtlingen gegründeten Nachfolgestaaten, im Kaiserreich Nikäa, dem Kaiserreich Trapezunt und dem Despotat von Epeiros, weiter. |
1261 |
Rückeroberung von Konstantinopel durch den byzantinischen Feldherrn Alexios Strategopulos im Morgengrauen des 25. Juli 1261. Der letzte lateinische Kaiser Balduin II. konnte knapp entfliehen. Drei Wochen später zog der Kaiser des Kaiserreiches Nikäa Michael VIII. Palaiologos wieder in die alte Hauptstadt ein. Aber überall sah er immer noch die Spuren der schweren Verwüstungen aus dem Jahre 1204 und vor allem nirgends Spuren des Wiederaufbaus. |
1261 - 1263 |
Allianz mit Genua. |
1265 - 1270 |
Karl von Anjou wird neuer sizilianischer König und schmiedet bis 1269 ein Bündnis fast ganz West- und Mitteleuropas gegen Byzanz. Kaiser Michael VIII. nimmt 1270 Kontakt zum französischen König Ludwig (dem Bruder Karls) auf und bietet diesem seine Unterstützung für den geplanten neuen Kreuzzug an. Der setzt mit seinen Truppen zur Eroberung von Tunis nach Afrika über und erkrankte dort so schwer, daß er am 25.August starb. Sein Bruder Karl eilte mit seinem Heer nach Afrika und fügte dem dortigen Emir eine schwere Niederlage zu. Im November des Jahres setzte er zum Überwintern mit seinem Heer nach Sizilien über. Auf dem Weg dorthin wurde die Flotte das Opfer verheerender Stürme. Innerhalb von Stunden verlor Karl von Anjou nahezu sein gesamtes Heer und die Flotte und für Byzanz war die ärgste Gefahr mal wieder gebannt. |
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1270 - 1282 |
Versuche der Wiederherstellung der Einheit des Glaubensbekenntnis der Ost- und der Westkirche. Diese von Byzanz ausgehenden Bestrebungen waren durch das Wiedererstarken von Karl von Anjou und die damit verbundene Bedrohung für Byzanz nötig geworden, um nicht erneut ein Bündnis gegen Byzanz zuzulassen. |
1282 |
Unruhen in Sizilien angeführt durch Peter III. von Aragon (mit Unterstützung des byzantinischen Kaiser) führen dazu, das Karl seine bereits bei Messina liegende Invasionsflotte nicht wie geplant gegen Byzanz schicken kann. Im Laufe des Jahres breitet sich der Aufstand über die ganze Insel aus. Im September wird Peter III. in Palermo zum sizilianischen König ausgerufen. Karl mußte sich geschlagen auf süditalinisches Festland zurückziehen. Kaiser Michael VIII. stirb im selben Jahr. |
1321 |
Teilung des byzantinischen Reiches in Folge eines Bürgerkrieges. Andronikos II. soll in Konstantinopel und Andronikos III. in Adrianopel herrschen. |
1326 |
Die byzantinische Stadt Brussa wird von den türkischen Osmanen unter Osman I. (ihrem Namesgeber) erobert und zur Hauptstadt des neuen Osmanischen Reiches. |
1331 - 1371 |
Nikäa wird 1331 wird vom Osmanischen Reich erobert, sechs Jahre später auch Nikomedia. Das Osmanische Reich breitet sich in Asien unaufhaltsam aus. Im Jahre 1354 fällt mit Gallipoli die erste byzantinische Stadt auf europäischer Seite in osmanische Hände. Ihr Schicksal teilt 1361 die Stadt Adrianopel (Edirne). Damit ist nun auch die zweitgrößte byzantinische Stadt im Besitz des Osmanischen Reiches. 1371 setzte sich der osmanische Eroberungszug nach der gewonnenen Schlacht an der Maritza in Makedonien fort. |
1372 |
Johannes V. Palaiologos wird gemäß Vertrag zu einem Vasall des osmanischen Sultan Murad I. Das byzantinische Reich (wenn man es überhaupt noch so nennen kann) verliert seine Unabhängigkeit. |
1389 |
Die Schlacht auf dem Amselfeld endet mit einem Sieg der Osmanen gegen die verbündeten Armeen der Serben, Bosnier, Bulgaren und Albaner. |
1395 |
Belagerung von Konstantinopel durch die Türken. |
1400 - 1403 |
Kaiser Manuel II. reist durch Europa (Papst in Rom, Paris, London) und versucht erfolglos Unterstützung im Kampf gegen die Türken zu bekommen. Diese werden 1402 von einem Mongolenheer unter Timur Lenk vernichtend geschlagen und Sultan Bajasid gerät in mongolische Gefangenschaft und stirbt dort 1403. Im selben Jahr kehrt auch Kaiser Michael II. nach Konstantinopel zurück. Der europäische Teil des osmanischen Reich und auch Konstantinopel waren allerdings nie in Gefahr, da die Mongolen den Bosporus nie überquerten. Die mongolischen Heerscharen verschwinden 1403 mit Ziel China wieder aus Kleinasien. |
1413 |
Mit Hilfe des Kaiser Manuel II. gelingt dem Sultan Mehmed der Sieg über seinen Bruder Musa, der zuvor den ebenfalls vom byzantinischen Kaiser unterstützten Süleyman (ebenfalls ein Bruder) besiegt hatte. Damit hat sich Mehmed im Bruderzwist nach dem Tod des Sultan Bajasid durchgesetzt und fühlte sich dem byzantinischen Kaiser verpflichtet für seine Unterstützung. Es keimte in Konstantinopel noch einmal Hoffnung in die Zukunft auf. |
1416 |
Bau des Hexamilion, eines sechs Meilen langen Verteidigungsbauwerkes quer durch die Landenge bei Korinth (etwa auf der Linie des heutigen Kanals), als Wiederaufbau des unter dem römischen Kaiser Justinian errichteten Verteidigungswall mit 153 Türmen und großen Festungsanlagen an beiden Enden. Eine erste Palisade hatte 480 v.Chr. hier schon die Griechen als Verteidigungslinie gegen die persischen Heere von König Xerxes errichtet, eine zweite etwa 369 v.Chr. Der erste römische Wall war hier 253 n.Chr. durch Kaiser Valerian errichtet worden. Das Hexamilion war als Verteidigungsanlage gegen türkische Einfälle gedacht, trotz der freundschaftlichen Beziehungen zu Sultan Mehmed machte sich Kaiser Manuel II. keine Illusionen über die langfristige Bedrohungssituation des byzantinischen Reiches. |
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Reste des Hexamilion (Bildquelle: Ohio State University - Archaeology Education) |
1421 - 1422 |
Sultan Mehmed stirb und sein ältester Sohn Murad II. wird neuer Herrscher der Osmanen. Auf Betreiben des Mitkaiser Johannes VIII. (Sohn von Manuel II.) wird der im byzantinischen Asyl lebende weitere Thronanwärter Mustafa gegen Murad II. ausgespielt. Er übernimmt mit byzantinischer Unterstützung den europäischen Teil des Osmanischen Reiches. Anfang 1422 versucht Mustafa in Kleinasien Fuß zu fassen wird jedoch nach Europa zurückgetrieben. Murad II. setzt ihm nach und läßt ihn schließlich hinrichten. Nun aber richtet sich sein Zorn gegen Konstantinopel, das er 1422 belagerte ebenso wie Thessalonike. Die Belagerung von Konstantinopel mußte er aber abbrechen, als ihm im eigenen Reich ein Bürgerkrieg auszubrechen drohte. |
1423 - 1425 |
Das immer noch belagerte Thessalonike wird von Andronikos (auch ein Sohn Manuels) Venedig zur Übernahme angeboten, da das byzantinische Reich nicht mehr in der Lage sei, die Stadt angemessen zu verteidigen. Venedig nimmt das Angebot an und übernimmt die belagerte Stadt. Im Jahre 1425 stirb der alte Kaiser Manuel II. und Johannes VIII. Palaiologos ist alleiniger Herrscher über Byzantinisches Reich, das eigentlich an den Stadtmauern von Konstantinopel endet. |
1439 - 1444 |
Die Donaufestung Smederewo nur 40 km südöstlich von Belgrad fällt in türkische Hand. 1441 maschiert das türkische Heer in Transsylvanien ein. 1443 setzt sich ein starkes Kreuzzugsheer gegen die Türken in Bewegung und zerstört vor der serbischen Stadt Nis eine türkische Streitmacht und maschiert nah Bulgarien ein. 1444 wurde mit Murad II. ein 10-jähriger Waffenstillstand vereinbart in dessen Ergebnis die Türken vor allem serbische Gebiete zurückgaben. |
1451 |
Mehmed II. besteigt den osmanischen Thron 1451 und bereitet sofort die Einnahme von Konstantinopel vor. Byzanz war Mehmed II. ein Dorn im Auge, weil es mit Orhan einen osmanischen Thronprätendenten aufstellte. Im Fall des "falschen" Mustafa hatte ein ähnliches Verhalten bereits schon einmal zum Bürgerkrieg geführt. |
29.Mai 1453 |
Konstantinopel fiel nach 54tägiger Belagerung am Morgen des 29. Mai 1453. Der letzte byzantinische Kaiser Konstantin XI. starb heldenmütig im Kampfgetümmel zur Verteidigung der bereits verlorenen Stadt. Den ganzen Tag über dauerten die Plünderungen und das Morden. Das Byzantinische Reich ging in einem Blutbad unter. |
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Sultan Mehmed II. zieht in Konstantinopel ein (Bildquelle: Türkisches Außenministerium) |
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