Burgunder

Die Urheimat der Burgunder war wahrscheinlich das westliche Schweden. Über Burgundarholm (Bornholm) kamen sie im 2.Jrh. in das Gebiet südlich der Ostsee im Bereich der Odermündung. Wahrscheinlich um 150 v. Chr. wechselten sie dann in das Weichselmündungsgebiet.



Stammeschronologie der Burgunder

um 70 Erste geschichtliche Erwähnung durch Plinius den Älteren.
um 150 Unter dem Druck der Goten wandern sie die Weichsel aufwärts und die gesamte östliche Mark Brandenburg in Besitz und erreichten schließlich die Niederlausitz und das Gebiet um Niederschlesien.
278/279 Einige Gruppen der Burgunder von der mittleren Oder wandern zunächst nach Süden und dann nach Westen bis zum römischen Limes, wo sie in Raetien von den Römern um 279 unter Probus geschlagen wurden.
um 290 Als Gegner der Alamannen am Main erreichten die Burgunder um 290 deren Verdrängung aus dem Raum zwischen Neckar und Taunus.
359 Konflikte zwischen Burgundern und Alamannen um Salzquellen im Raum zwischen Fränkischer Saale und dem Neckar-Jagst-Gebiet.
369/370 Gemeinsam mit Rom planen die Burgunder für diesen Zeitraum einen Feldzug gegen die Alamannen. Als sie mit 80.000 Kriegern zum verabredeten Treffpunkt erscheinen, sagt Kaiser Valentinian jedoch erschreckt wegen der großen Zahl an kampfbereiten Kriegern diesen Feldzug wieder ab.
Winter 406/407 Die Burgunder überschreiten mit den Vandalen, Alanen und Sueben in der Silvesternacht den zugefrorenen Rhein bei Mainz und lassen sich danach als Bundesgenossen der Römer zwischen Mainz, Alzey und Worms nieder.
411 König Gundahar (der Gunther des Nibelungenepos?) spielt eine wichtige Rolle bei der Erhebung des Gegenkaiser Jovinus.
413 Das Gebiet links des Rheins wird ihnen vom weströmischen Kaiser Honorius vertraglich zugesichert.
413 - 436 Wormser Burgunderreich am Mittelrhein mit dem Mittelpunkt Worms.
430 Teile der Burgunder, die im Siedlungsbiet am Main verblieben waren, sehen sich der immer stärker werdenden hunnischen Gefahr ausgesetzt. Vielleicht bewog dies Gundahar zu seinem Vorstoß im Jahre 435 in die benachbarte römische Provinz.
435 Einfall in die römische Provinz Belgica (Belgien) I ein, was einen Vertragsbruch darstellt.
436 Legendäre Niederlage gegen ein Bündnis aus Römern unter Aëtius und hunnischen Truppenkontingenten. Worms wird zerstört. Das Epos um diese Niederlage führte zusammen mit anderen germanischen Heldensagen (Siegfried- , Dietrich-, Brunhild- und Attila-Lied) um 1200 zur Entstehung der heute bekannten Fassung des Nibelungenliedes.
443 Reste der Burgunder werden unter römischer Oberhoheit in den Savoyen um Genf angesiedelt, um die Alamannen abzuwehren.
443 - 534 Burgunderreich an der Rhône.
451 Im Jahr 451 waren neben den Römern unter Aëtius, Franken und Westgoten auch die Burgunder an der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern bei Troyes beteiligt, in der der Hunnenkönig Attila eine schwere Niederlage erlitt.
461 König Gundowech erklärt Lyon zur Hauptstadt des wiedererstarkten Königreichs Burgund im Rhône- und Saônegebiet.
zwischen 460 und 470 König Gundowech und sein Bruder Chilperich waren in dieser Zeit "magistri militum Galliarum", oberste Feldherren der gallischen Armee.
um 500 Rund 32 civitates (vergleichbar den heutigen Regierungsbezirken) der Provinzen Lugdunensis I, der nördlichen Viennensis, Narbonensis II, den Alpes Graiae sowie den Alpes maritimae waren unter burgundischer Herrschaft.
534 Sieg der Franken bei Autun und Ende des Königreich der Burgunder nach der Flucht des König Godomar.

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