Goten |
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Die ersten Erwähnungen der Goten finden sich bei den antiken Geschichtschreibern Tacitus, Strabon und Ptolemaios. Aus deren Nachrichten ergibt sich das Bild eines Stammes mit einem, für germanische Verhältnisse, bemerkenswert starken Königtum, der zur Zeitenwende nördlich des Weichselknies im Machtbereich der Markomannen siedelte. Ursprünglich kamen die Goten allerdings aus Skandinavien. In der 2.Hälfte des 2.Jrh. begannen die Goten in Richtung Südosten zu wandern, wahrscheinlich aufgrund der Markomannenkriege. Im Jahre 238 erschienen sie an der Nordküste des Schwarzen Meeres und überfielen die römische Stadt Histros südlich der Donaumündung und plünderten sie. Im Jahre 250 fielen sie dann in den Provinzen Dakien, Thrakien, Mösien und Illyrien ein und besiegten die Truppen des Kaiser Decius. 4 Jahre später griffen sie erneut Thrakien und Mösien an, aber diesmal wurden sie geschlagen. Allerdings konnten sie trotzdem in diesem Jahr bis nach Thessaloniki vordringen. 256 konnten sie von der See her Pityus und Trapezunt erobern. Ab 257 durchfuhren die Goten erstmals mit ihrer Seestreitmacht den Bosporus und eroberten eine ganze Reihe kleinasiatischer Städte. Im Jahre 268 zog dann eine gotisch-erulische Seestreitmacht unterstützt von Landverbänden gegen Byzantinion (das spätere Konstantinopel), durchquerte aber dann die Dardanellen und fiel plündernd in den Peloponnes. Kaiser Claudius II. besiegte die Angreifer. Mit der Herrschaft des Kaiser Diokletian ging die Krise des römischen Imperium und die Zeit der Soldatenkaiser zu Ende und die Lage beruhigte sich. In dieser Zeit spalteten sich die Goten in zwei Völker, die Ostgoten unter dem Königsgeschlecht der Amaler und die Westgoten unter dem Königshaus der Balten. |
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Westgoten
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395 erhoben sich die Goten unter ihrem König Alarich. Er brach mit seinem Volk zu einem beispiellosen Plünderungsfeldzug auf, der die Balkanhalbinsel in Trümmer legte und sie bis nach Konstantinopel und den Peloponnes führte. Nachdem sie von dem römischen Feldherrn Stilicho geschlagen wurden, erhalten sie 397 einen neuen Föderatenvertrag und werden in Makedonien angesiedelt. Dort blieben sie aber nur vier Jahre. 401 wandte er sich nach Italien, konnte aber zunächst erneut von dem römischen Feldherrn Stilicho bei Pollentia und Verona zurückgeschlagen werden. Nach dem gewaltsamen Tod Stilicho's (Hinrichtung durch Kaiser Honorius) im Jahre 408 versuchte es Alarich erneut und nahm schließlich 410 Rom ein und plünderten es drei Tage. Wegen der prekären Versorgungslage versuchte Alarich vergeblich nach Nordafrika zu gelangen, auf dem Rückzug nach Norditalien starb er. Sein Nachfolger Athaulf führte die Westgoten dann schließlich nach Gallien. |
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Nach weiteren Kämpfen, Vorstößen nach Spanien und einem erneuten fehlgeschlagenen Versuch, nach Nordafrika überzusetzen, erhalten die Westgoten 418 erneut einen Föderatenvertrag und werden in Aquitanien angesiedelt. Dort gründen sie das Westgotische Reich mit Tolosa (Toulouse) als Hauptstadt. Im Jahre 511 erklärte sich der Ostgote Theoderich zu ihrem König. Nach dessen Tod 526 wurden die Westgoten endgültig von den Franken auf die Iberische Halbinsel zurückgedrängt, konnte diese aber unter ihrem König Leowigild völlig unter ihre Kontrolle bringen. Er besiegte die Sueben im Nordwesten und die Oströmer, die unter ihrem Feldherrn Narses zwischenzeitlich den Süden erobert hatten. |
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Stammeschronologie der Westgoten
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Ostgoten
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Die Ostgoten mußten sich den Hunnen unterwerfen. Ein Teil blieb auf der Krim. Durch Attilas Tod 453 wurden sie frei und zogen wie viele andere Völker oder Stämme auch ins Römische Reich. Sie erhielten einen Föderatenvertrag und siedelten zeitweilig in Pannonien. |
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Theoderich (Sohn des Ostgotenkönig Valamir) kam als Geisel an den Hof von Konstantinopel. Kaisers Zenon schickte Theoderich 488 nach Italien um Odoaker, den Eroberer Roms, zu vertreiben und Rom für das Imperium zurückzuerobern. Nach über 5 Jahren erbitterter Kämpfe mit wechselndem Erfolg gelingt 493 ein Waffenstillstand. Theoderich läßt Odoaker hinterrücks ermorden und wird somit alleiniger Herrscher über Italien. Sein Regierungssitz wird Ravenna. Theoderich starb im Jahre 526 und eine chaotische Zeit gekennzeichnet durch Kämpfe um seine Nachfolge begann. Das Oströmische Reich griff in den Kampf ein. Der oströmische Feldherr Belisar landete 533 mit seinen Truppen in Sizilien und stieß rasch bis nach Rom vor. |
Münze mit Abbild des Theoderich |
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Stammeschronologie der Ostgoten
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