Sueben (Sweben)

Hermunduren
Langobarden
Markomannen
Quaden
Semnonen

Die Sueben waren eine germanische Stammesgruppe. Tacitus zählte die Semnonen, Langobarden, Reudigner, Avionen, Aglier, Variner, Suardonen, Nuitonen, Hermunduren, Naristen, Markomannen, Quaden, Marsigner, Burer und die Lugier zu ihnen.


Hermunduren

Germanischer Volksstamm, der zur Gruppe der Elbgermanen zählt und im Gebiet des Oberlaufs der Elbe siedelte. Sie galten als treu ergebene Freunde der Römer. Im Jahre 1 n.Chr. wurden Teile der Hermunduren durch den römischen Oberbefehlshaber Lucius Domitius Ahenobarbus in das von den Markomannen verlassene Gebiet am Main umgesiedelt. Dort geraten sie im Jahre 3 v. Chr. unter die Herrschaft des markomannischen Königs Marbod. Im Jahre 58 n. Chr. siegen sie über die Chatten in einer Schlacht um die Kontrolle der Salzquellen an der Werra oder Saale. In den Jahren 166 n.Chr. bis 180 n.Chr. nahmen sie an der Seite der Markomannen und Quaden an den Markomannenkriegen gegen den römischen Kaiser Marc Aurel teil. Im 2. bzw. 3.Jrh.n.Chr. wanderten Teile der Angeln und Warnen von Norden in das Siedlungsgebiet der Hermunduren ein. Gemeinsam mit diesen Stämmen bildeten sie den Stammesverband der Thüringer.


Langobarden

Die "Langbärte" waren ein elbgermanischer Stamm, aber ursprünglich waren sie in Skandinavien auf Gotland oder/und in Südostschweden beheimatet. Im 6.Jrh. besetzten sie mit 130.000 Mann die Poebene (nach ihnen benannt als Lombardei) und weite Teile Mittelitaliens. Im Jahr 569 eroberten sie Mailand. Pavia wurde 572 erobert und zur Hauptstadt des Langobardenreiches.


Stammeschronologie der Langobarden

5 n.Chr. Die Römern unter Tiberius besiegen den Stamm an der Elbmündung und ein Teil wurde unterworfen. Der andere Teil flüchtete auf das östliche Elbufer.
9 Die Langobarden gehören zum Stammesverband des Markomannenkönigs Marbod.
17 Kampf auf der Seite der Cherusker gegen Marbod.
1.Jrh. Die Langobarden leben westlich der unteren Elbe.
Winter 166/167 6000 Langobarden und Ubier dringen nach Oberpannonien (Ungarn) zur Donau vor.
Frühjahr 167 Sieg der Römern unter Kaiser Mark Aurel gegen die eindringenden Langobarden und Ubier.
um 400 Im dritten Jahrhundert und um 400 wandern sie unter dem Druck der Goten elbaufwärts nach Südosten Richtung Brandenburg, Schlesien und Lausitz ab.
nach 488 Die Langobarden befinden sich im Rugiland, einem Gebiet in Niederösterreich. Der Name geht auf die Rugier, ein Teil des Stamm der Ostgoten, zurück. Diese siedelten dort ca. 400 - 488.
um 505 Die Langobarden überschreiten die mittlere Donau.
510 Sieg über die Heruler, einem ostgermanischen Stamm. Damit steigen die Langobarden zur stärksten Macht an der Donau auf.
526 Erweiterung ihres Siedlungsgebietes nach Pannonien.
551 und 567 Siege über die Gepiden, wobei die Langobarden dabei selbst so geschwächt wurden, dass sie den benachbarten Awaren ausweichen mussten.
568 Mit 130.000 Mann wandern sie in die Poebene (nach ihnen benannt als Lombardei) und weite Teile Mittelitaliens ein.
569 Die Langobarden erobern Mailand.
572 Padua (Pavia) wird erobert und zur Hauptstadt des Langobardenreiches.
584 Einfall der Franken in die Poebene.
591 Friedensschluss zwischen Franken, Langobarden und Baiuwaren.

Markomannen

Sie wanderten aus dem Norden kommend um 300 v. Chr. in das Maingebiet ein und verdrängten die dort ansässigen Kelten. Erstmals bezeugt werden sie 58 v.Chr. als Bestandteil der Heere des Ariovist. Dieser war ein germanischer Häuptling, der im besagten Jahr den Rhein überschritt, um zunächst als Söldnerführer eines gemischten germanischen Heerhaufens die gallischen Stämme der Sequaner und Averner gegen die ebenfalls gallischen Häduer zu unterstützen. Mit zunehmender militärischer Macht beschloss er, ganz Gallien zu erobern, wurde aber von Cäsar in einer Schlacht in der Nähe des Rheins geschlagen und floh zurück nach Germanien. Um 9 v.Chr. wurden die Markomannen von den Römern unter Drusus besiegt und wanderten deshalb unter König Marbod nach Böhmen in das Gebiet nördlich der Donau aus. Dort entstand mit der Zeit ein starkes Königreich. Im Jahre 3 v. Chr. vereinigte Marbod Hermunduren, Quaden, Langobarden, Semnonen und Vandalen zu einem mächtigen Stammesbund. Ein Krieg gegen die Cherusker unter Arminius im Jahre 17 und der Sturz Marbods im Jahre 19 beendeten die Machtstellung der Markomannen, die unter römischen Einfluss gerieten. Die Abhängigkeit von Rom (nur durch Kämpfe in den Jahren 89 und 92 kurz unterbrochen) dauerte bis zu den Markomannenkriegen, die von 166 bis 180 anhielten. In ihnen zeigten sich die Markomannen als erbitterte Feinde des Römischen Reiches und drangen mehrmals tief in das Imperium ein. Kaiser Mark Aurel musste fast seine gesamte Regierungzeit ihrer Abwehr widmen, wozu er sich im Legionslager Carnuntum nahe Vindobona (Wien) aufhielt. Um 396 wurden Teile der Markomannen im ostösterreichisch-westungarischen Raum als Verbündete der Römer angesiedelt.


Quaden

Ihr Siedlungsgebiet erstreckte sich über die westliche Slowakei. Zur Zeit des Kaisers Antoninus Pius setzen die Römer einen quadischen König ein. In den Markomannenkriegen (166-180) waren sie wichtige Verbündete der Markomannen. Im 4.Jrh. werden die Quaden zusammen mit den Sarmaten erwähnt. Sie wurden in dieser Zeit mehrmals von den Römerns besiegt.


Semnonen

Die Semnonen waren ein elbgermanischer Stamm und bildeten das Kernvolk der Sueben. Mit den Markomannen in Böhmen am nächsten verwandt, bewohnten die Semnonen das Gebiet zwischen der Mittelelbe und der Oder in Brandenburg (Havel und Spree) und im südlichen Mecklenburg. In ihrem Gebiet lag das suebische Hauptheiligtum. 5 n.Chr. schloß dieser Stamm einen Freundschaftsvertrag mit den Römern unter Tiberius. Große Teile der Semnonen (letzte Erwähnung 177 n. Chr.) wanderten im zweiten Jahrhundert nach Südwesten an den oberen Main und bildeten dort den Hauptteil der Alamannen. Mehr und mehr eingeengt durch das Vordringen der Burgunder, brachen im dritten und im vierten Jahrhundert weitere Teile der Semnonen nach Süddeutschland auf. Von den Thüringer wurden die restlichen Semnonen gezwungen, das Havelgebiet zu verlassen und sich am Nordharz anzusiedeln.


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