Mainz - Das römische Mogontiacum |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geschichte von Mogontiacum
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mogontiacum gehörte fast 500 Jahre zum Römischen Reich. |
Boot der römischen Rheinflotte |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Übersicht zur Lage der antiken Bebauung
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mongontiacum Plan von Mogontiacum im Zeitraum 1. Jh. v.Chr. bis 5. Jh. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Drususstein - Das Ehrenmal für den Feldherrn
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
In mehreren überwiegend siegreichen Feldzügen hatte Drusus Germanien vom Rhein bis zur Elbe dem Römischen Reich unterworfen. Auf dem Rückweg von der Elbe in sicheres linksrheinisches Gebiet stürzte er im Spätsommer des Jahres 9 v.Chr. vom Pferd, brach sich den Schenkel und starb 30 Tage später im Alter von 29 Jahren als hochverehrter Feldherr. Als Stiefsohn des Kaiser Augustus wurde er im Mausoleum des Augustus beigesetzt. Aber aufgrund der großen Verehrung der Truppen für Ihren toten Feldherrn (Drusus war ein junger, dynamischer und unter den Legionären beliebter Feldherr) errichteten die in Mogontiacum stationierten Legionäre ein leeres Ehrengrabmal (Kenotaph). Es ist heute das größte noch erhaltene römische Grabmal Deutschlands. Es war geschmückt mit einem von Augustus selbst verfaßten Elogium. In seinem Umfeld fanden bis ins 3. Jrh. n.Chr. Gedenkveranstaltungen statt. Dies waren eine kultische Parade des Heeres (decursio militum) in der Nähe des Ehrenmals sowie eine zivile Gedenkfeier der Repräsentanten der 60 gallischen Gebietskörperschaften (Galliarum civitates) im nahegelegenen Bühnentheater. Die ursprüngliche Höhe des Ehrenmals betrug 30m (entspricht 100 römische Fuß) wovon heute immer noch das ca. 20m hohe und konische Steinmonument erhalten blieb. |
Modell des Drususstein Modell des Ehrenmal (im Museum an der Mainzer Zitadelle) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bis in den Rheingau und Odenwand soll der Drususstein einst sichtbar gewesen sein. Er verkörperte an der Mainmündung die Macht des römischen Imperium und war damit ein Symbol der römischen Macht und Überlegenheit. Seit dem Festungsbau im 16.Jrh. hat der Drususstein seinen solitären Charakter völlig verloren und wird heute völlig zu Unrecht oft übersehen. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das römische Theater - Ort der Drususgedenkfeiern
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Beim Bau der Eisenbahn 1884 kamen zum ersten Mal Überreste des antiken Theater zum Vorschein, wurden aber nicht als solche erkannt und mussten daher dem Gleisbau weichen. Erst 30 Jahre später wurde das erste Mal von einem möglichen Bühnentheater an dieser Stelle gesprochen. Durch gezielte Suchschnitte wurde diese Theorie 1916 bestätigt. Die Not der Weltkriegsjahre verhinderte weitere Ausgrabungen. Alle Mauerreste wurden wieder zugeschüttet und das Bühnentheater von Mogontiacum geriet nahezu in Vergessenheit. Erst eine vom Europarat 1995 herausgegebene "Europakarte der antiken Schauspielbauten", die das Theater von Mainz nicht verzeichnete, gab einen erneuten Anstoß zu den neuzeitlichen Grabungen. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Rekonstruktion des römischen Theater Mogontiacum |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Römersteine - Der Aquädukt
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Unter Kaiser Vespasian wurde der 9 km lange steinerne Aquädukt für die Wasserversorgung des Legionslagers errichtet. Er transportierte täglich 7000 Kubikmeter frisches Quellwasser aus der Gegend westlich von Mainz (heutiges Stadtteil Finthen) auf die Höhe des Militärlagers und verlief zunächst unterirdisch. Um den größten Höhenunterschied im Zahlbachtal zu überwinden, erreichten die Pfeiler eine Höhe von über 25 Metern. Von diesen haben sich bis heute, wenn auch stark verwittert, eine große Zahl mehr oder weniger gut sichtbar erhalten. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Legionslager und spätantikes Stadttor
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Legionslager wurde 13 v.Chr. zuerst in Erde- Holzbauweise, ab 70 n.Chr. dann in Steinbauweise ausgeführt und bot auf 36 ha zwei Legionen Platz. Ab dem 1.Jrh. war allerdings nur noch eine Legion hier stationiert. Gleichzeitig mit dem Ausbau zum steinernen Lager wurde die Wasserversorgung mit dem Bau des Aquäduktes sichergestellt. Als 258 der Limes fiel, baute man zur zusätzlichen Sicherung eine Stadtmauer um das gesamte Siedlungsgelände. Im Südwesten schloss sich diese Stadtmauer an die Mauer des Legionslager an. Nach der Mitte des 4.Jrh. wurde der Mauerring dann erheblich verkürzt und durchquerte nun zudem das Legionslager, das daher zu diesem Zeitpunkt bereits aufgegeben sein musste. An der ehemaligen via praetoria wurde ein Stadttor errichtet, das noch heute auf dem Kästrich zu sehen ist. Das Pflaster mit den Fahrspuren von fast zwei Metern Breite ist das erhalten gebliebene Pflaster der via praetoria des steinernen Legionslagers. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bogen des Dativius Victor
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Als die rechtsrheinischen Limesgebiete im 3.Jrh. immer stärker durch die germanischen Stämme bedroht wurden, siedelten viele von dort um in die sichereren linkrheinischen Gebiete. So tat es auch der Ratsherr Dativius Victor aus Nida (jetzt Frankfurt-Heddernheim). Wohl aus Dank für die Aufnahme in Mogontiacum stiftete er den heute nach ihm benannten Bogen und eine Säulenhalle. Das Original des Bogen befindet sich im Landesmuseum, die Kopie aus dem Jahre 1962 steht nahe dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Über dem Bogenfries der Tierkreiszeichen thront in der Mitte das Herrscherpaar des antiken Götterhimmels, Jupiter und Juno. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tempel der Isis und Mater Magna
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im Jahre 2000 stieß man auf Teile eines Tempel, der der altägyptischen Gottheit Isis und der orientalischen Mater Magna geweiht war und vermutlich bis ins 3.Jrh. genutzt wurde. Die noch sichtbaren Überreste und Funde befinden sich in einem gut gestalteten Schauraum unterhalb der Römerpassage. Der Tempel in Mainz ist der einzig ausgegrabene Isis geweihte Tempel in Deutschland. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Landesmuseum Mainz
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dieses Museum beherbergt herausragende Funde aus dem römischen Mainz vom 1 bis ins 4.Jrh. Vor allem in der Steinhalle des Landesmuseum sind sehr viele und sehr gut erhaltene steinerne Monumente zu finden. Die bekanntesten Objekte sind der Bogen des Dativius Victor, die von Kaufleuten gestifte Jupitersäule sowie die zahlreichen Grabsteine römischer Legionäre. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Römisch-Germanisches Zentralmuseum
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Dauerausstellungen beinhalten zahlreiche sehenswerte Funde und Repliken aus der Bronze- und Eisenzeit, so auch aus den Kulturen der Kelten, Griechen, Etrusker und Römer sowie einige germanische Stücke. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Museum für Antike Schifffahrt
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
In den Jahren 1981 und 1982 wurden bei Bauarbeiten am Hiltonhotel (ehemaliges Rheinufer in der Antike) die Überreste von sieben römischen Schiffen 7,5 Meter unter dem heutigen Straßenniveau entdeckt. Als Teil der römischen Rheinflotte, deren Hauptstützpunkt im antiken Köln war, dienten sie zur Überwachung der Grenze zum freien Germanien, als Fähren sowie als Lastenschiffe zur Versorgung der Militärstützpunkte entlang des Rhein. |
Römische Schiffsrekonstruktionen |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
(C) 2011 - Alle Rechte vorbehalten |