Zusätzliche Kleinbauwerke |
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Übersicht
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Um den reibungslosen Betrieb einer Wasserleitung zu gewährleisten, waren zwischen der Wasserzuleitung und der innerstädtischen Wasserverteilung einige technischen Zwecken dienende Kleinbauwerke erforderlich, um Wartungen- und Reparaturarbeiten zu ermöglichen und erleichtern oder diese in soweit wie möglich zu reduzieren im Sinne der vorbeugenden Wartung. |
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Einstiegsschächte
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Zur regelmäßigen Revision der begehbaren Kanäle dienten Einstiegsschächte, die an bestimmten Streckenabschnitten angelegt wurden. Diese Schächte haben als lichte Weite genau den Querschnitt des unterirdischen Kanals, da dessen Seitenwände einfach bündig nach oben gezogen wurden. Nach der Abdeckung des Kanal reichten die Schächte über das Erdreich wahrscheinlich bis zur Brusthöhe hinaus und waren mit Steinplatten abgedeckt. |
Einstieg zur Eifelwasserleitung bei Mechernich (D) |
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Tosbecken
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Durch Tosbecken wurden baubedingte Höhenfehler und deren Auswirkungen auf die Wasserleitung ausgeglichen. Lag der Höhenfehler im Bereich von Zentimetern, wurden einfache Höhenstufen eingefügt. Höhenfehler im Bereich von Dezimetern erforderten allerdings besondere bauliche Maßnahmen. Um Schäden an den Kanälen durch das hinabstürzende Wasser zu vermeiden, wurden an solchen Stellen in die Kanalsohle eingetiefte Becken mit Ausbuchtungen an beiden Kanalwänden eingelassen, die sogenannten Tosbecken. Somit wurde dem Wasser die zerstörerische Energie entzogen. |
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Ableitungsbecken
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Diese finden sich vor anfälligen Bauwerken, wie Aquädukten. Sie dienten der Ableitung des Wasser um so das nachfolgende Bauwerk für Wartungs- oder Reparaturarbeiten trocken legen zu können. Es gab sie auch in Kombination mit den Absetzbecken. Diese Becken fanden auch zur Anbindung außerstädtischer Anlagen, wie zur Versorgung römischer Landgüter und Villen oder zur Flurbewässerung Verwendung. |
Ableitungsbecken in Segovia (Spanien) Die Überreste sind heute mit einem Schutzbau überdacht |
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Bildquelle: Klaus Grewe - "Planung und Trassierung römischer Wasserleitungen", Verlag Chmielorz GmbH |
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Absetzbecken
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Zur Wasserklärung dienten kurz vor dem Ziel der Wasserleitung die Absetzbecken. Dort wurde das Wasser von den im Wasser befindlichen Schwebstoffen gereinigt. Durch eine gezielte Verlangsamung des Durchfluss wurde das Wasser beruhigt und Fremdkörper konnten sich absetzen. Der sich in einem solchen Becken ansammelnde Schlamm auf der Sohle wurde von Zeit zu Zeit durch sogenannte Spülschleusen entfernt. Ein in Nuten geführtes Schütz wurde dazu angehoben und der Druck des im Becken befindlichen Wassers sorgte für das Ausspülen des Schlamm. |
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Sammelbecken
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Um am Zusammenfluss mehrerer Leitungsstränge einer Fernwasserleitung Rückstau in einem der Kanäle zu vermeiden, ließ man die Leitungsstränge entweder nicht höhengleich zusammenlaufen oder fügte zusätzliche Sammelbecken ein. |
Brunnenstube Klausbrunnen (Deutschland) Sammelbecken der Eifelwasserleitung bei Mechernich-Kallmuth |
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Überleitungsbecken
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An Stellen des Systemwechsel (z.B. von Stollen- auf Kanalleitung) wurden diese Becken installiert. Sie dienten zur Beruhigung des Wasser oder zur Überleitung zwischen Leitungen unterschiedlicher Höhen. |
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Umlenkbecken
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Diese Becken dienten der Richtungsänderung und fanden größtenteils erst bei römischen Fernwasserleitungen Verwendung. |
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