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Foren und Basilika

Die griechische Agora

Agora von Amathus (Zypern)

Die Agora war im antiken Griechenland der zentrale Fest-, Versammlungs- und Marktplatz einer Polis. Ihren Ursprung hatte sie in den dörflichen Versammlungsplätze. Anfangs genügte eine große unbebaute Freifläche an der Kreuzung mehrerer Straßen als Versammlungsstätte für politsche und juristische Anläße der wachsenden Gemeinwesen. Später wurde sie aufgrund ihrer zentralen Lage auch immer mehr als Handels- und Marktplatz genutzt. Recht frühzeitig wurden sie daneben auch zu kulltischen Zentren und dafür mit Altären oder kleinen Tempeln versehen. Ab dem 6.Jrh. errichtete man mit sogenannte Stoen (Säulenhallen) erstmals öffentliche Gebäude an den Rändern der antiken Agora. Diese entwickelten sich im 5. und 4.Jrh. zu den typischen langgestreckten Säulenhallen. In der klassischen Zeit gehörten mit den Rathäusern (Buleuterion) und dem Regierungssitz der Polis (Prytaneion als Amtssitz der Prytanen, der Vorsteher der Polis-Regierung) weitere öffentliche Gebäude zum typischen Erscheinungsbild der Agora. Die griechische Agora war aber auch immer einfach der tägliche Treffpunkt der Einwohner einer griechischen Stadt.

Das römische Forum

Forum Romanum in Rom

Das Forum war in den Städten des römischen Imperium ein mehr oder weniger monumentaler Platz, der das politische, juristische und religiöse Zentrum bildete. Daher befanden sich dort meistens auch Bauten wie ein oder mehrere Tempel, Basiliken aber auch Markhallen. Sein Vorbild war sicherlich die griechische Agora. Ein römisches Forum konnte aber auch ein vor allem dem Handel dienender Marktplatz (wie z.B. das Forum Boarium in Rom). Erstes römisches Forum und damit Vorbild für alle neuen römischen Stadtgründungen war das Forum Romanum in Rom. In der Kaiserzeit wurde Foren auch immer mehr Stätten der Verehrung und Verherrlichung der Herrscher, aber auch der Bildung und Lehre (siehe auch Kaiserforen in Rom). In den neu geplanten Städten des römischen Imperium lagen die Foren in der Regel an der Kreuzung der beiden wichtigsten Straßen der Stadt und wurden mit wachsender Bedeutung entsprechend monumental ausgebaut (durch Bögen, Ehrenmale oder Portiken u.ä.). Das Forum war sicher auch oft Ausgangspunkt für eine Stadtgründung. Ein Beleg dafür ist, das sich dieser Begriff in einigen römischen Stadtnamen erhalten hat, wie beispielsweise bei der antiken Stadt "Forum Iulii" in Südfrankreich, dem heutigen Fréjus.

Griechische Stoa (Säulenhalle)

Rekonstruktion einer Stoa auf der Agora in Athen

Der auf einer Seite geschlossene Säulengang oder Säulenhalle wurde stoa genannt. Zwischen dem 4. und 2. Jhr.v.Chr. war dieser Gebäudetyp ein wesentlicher und charakteristischer Bestandteil der Agora einer griechischen Stadt. Ihre wesentliche Funktion war es, den täglichen Besuchern der Agora Schutz vor Sonne, Regen und Wind zu bieten.

Die römische Basilika

Maxentiusbasilika

Antike Basilika
Das Wort Basilika kommt aus dem Griechischen (stoá basílike) und bedeutet soviel wie Königshalle. Daher nimmt man an, dass dieser Begriff auch zuerst für eine griechische Königshalle in Athen benutzt wurde. In römischen Imperium wurden mit Basilika anfänglich größere Markt-, Versammlungs- oder Gerichtshallen bezeichnet. Die Basilika war damit entstanden als weltlicher Bau. Die ersten Basiliken wurden Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr. auf dem Forum Romanum erbaut. Die Basiliken hatten oft mehrere Schiffe und an der hinteren Seite einen halbrunden Abschluss. Später gab es diese halbrunden Anbauten (Apsis genannt) auch an den Seiten (siehe Basilika Ulpia). Die Basilika Ulpia war die größte der antiken Basiliken und sie war auch der größte überdachte Raum in der Antike überhaupt.

Spätantike (christliche) Basilika
Die spätantike chirstliche Basilika war im Gegensatz zur ursprünglichen antiken Basilika ein rein geistlich motivierter Bau. Ab dem 4.Jrh. wurde die antiken Basiliken (allen voran die Basilika Ulpia) zum Vorbild beim Bau der neuen christlichen Basiliken. Kaiser Konstantin, der das Christentum zur Staatsreligion gemacht hatte, ließ die ersten davon bauen und schenkte sie den bis dahin verfolgten Christen. Die Kriche "Sankt Paul vor den Mauern" im Süden Roms entspricht in vielen ihrer Maße und Proportionen denen der Ruinen der "heidnischen" antiken Basilika Ulpia. Mit der Zeit wurde das Mittelschiff immer breiter und auch höher als die Seitenschiffe ausgeführt. Etwas später kam dann auch noch das Querschiff dazu, so dass im Grundriß die Gestalt eines Kreuzes entsteht.