Trajansforum
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Geschichte
Kaiser Trajan
Das letzte, zugleich auch prächtigste und größte aller Kaiserforen wurde zwischen 107 und 113 n.Chr. errichtet. Um den Bau überhaupt zu ermöglichen mußte der erhöhte Geländesattel zwischen dem Kapitol und dem Quirinal abgetragen wurden, da das umliegende flachere Gelände bereits größtenteils bebaut war. Dieses Vorhaben wurde Apollodor von Damaskus, dem Architekten des Kaiser Trajan durchgeführt. Dem Bau fiel dabei auch das völlig nutzlos gewordene Stück der Servianischen Stadtmauer zwischen dem Kapitol und dem Quirinal zum Opfer. Das Trajansforum ist insgesamt 300 m lang und 185 m breit. Es wurde im Jahre 112 noch vor der Fertigstellung der Trajanssäule geweiht. Bezahlt hat Kaiser Trajan den Bau des Forum mit der beispiellosen Beute aus den gewonnenen Daker-Kriegen, deren Darstellung in der gesamten Anlage gegenwärtig war (und ist). |
Das Forum hatte zahlreiche Funktionen, wie z.B. die Verkündigung von Gesetzen. Es fanden hier aber auch sogenannte Congiaria (Geldspenden des Kaiser zu besonderen Anlässen) statt. Die verschiedenen Exedren dienten als Unterrichtsräume. |
Lageplan
Überblick über das Forum
Rekonstruktion
Man betrat das Trajanforum vom Augustusforum aus durch einen gewaltigen Bogen mit nur einem Durchgang. In den seitlichen Nischen standen wahrscheinlich Statuen von gefangenen Dakern. Oberhalb davon befanden sich Rundschilde mit Porträts der Generäle Trajans. Gekrönt wurde der Bogen durch die Statue Trajans auf einem sechsspännigen Triumphwagen.
Nach Durchqueren des gewaltigen Bogen gelangte man auf einen großen von Säulengängen eingefaßten zentralem Platz. Auf diesem Stand in der Mitte die Reiterstatus des Kaiser Trajan. Geradezu blickte man auf die gewaltige Basilika Ulpia. Durchschritt man diese kam man auf einen kleinen Platz, der seitlich durch die beiden Trajans-Bibliotheken und geradezu durch den Trajans-Tempel begrenzt war und in dessen Mitte die Trajans-Säule in den Himmel ragte.
Die beiden Seiten des zentralen Platzes waren durch seitliche Säulenhallen, die auf zwei Stufen standen, begrenzt. Hinter diesen Hallen öffneten sich zwei große Exedren. Die östliche in Richtung auf die Trajans-Märkte gelegene Exedra ist auch heute noch gut zu erkennen.
Deutlich zu sehen sind die Stufen zur Säulenhalle und die dahinterliegende östliche Exedra mit Resten des Marmorfußbodens.
Trajans-Säule
Säulenbasis
Eines der vier Reliefs mit Darstellungen dakischer Waffen
Die Trajans-Säule stand auf einem kleinen Platz zwischen der lateinischen und der griechischen Bibliothek und ist das einzige bis heute so gut wie unbeschädigte Monument des Trajan-Forum. Die Marmorblöcke für die Säule kamen aus Luni. Sie steht auf einem würfelförmigen Sockel.
Die vier Seiten des Sockel zeigen Reliefs dakischer Waffen. Auf den oberen Ecken sitzen Adler die Girlanden halten. Durch eine Eingangstür kann man in den Innenraum im Sockel gelangen. Vor dort führt eine Wendeltreppe bis in die Spitze der Säule. Die Höhe der Säule von ca. 40 m (incl. Sockel) soll laut Inschrift über der Tür im Sockel anzeigen, wie hoch der hier unter Mühen abgetragene Hügel zwischen Kapitol und Quirinal war.
Detail vom Relief
Auf dem spiralförmig angeordneten Relief von ca. 200 m Länge wurde die beiden Daker-Kriege dargestellt in höchst dokumentarischer Weise.
Innenaufbau der Säule
Die Säule sollte als Grabstätte für den Kaiser Trajan dienen. Die goldene Urne des Kaiser stand dann auch im Sockel in der Innenkammer. Innerhalb der Säule führt eine Spiraltreppe bis auf die Spitze. Bekrönt wurde die Säule mit einer Statue Trajans, die aber im Mittelalter verschwand. Sie wurde durch Papst Sixtus V. durch eine Statue des heiligen Petrus ersetzt.
Basilika Ulpia
Die Basilika Ulpia war die größte Basilika, die je in Rom gebaut wurde mit einer Länge von 170 m und einer Breite von 60 m. Der große trajanische Fries, der später in vier Teile zerlegt und im Konstantinsbogen wiederverwendet wurde, stammt wahrscheinlich von der Fassade dieser Basilika.
Vor den Eingängen zur Basilika standen 3 Statuen des Kaiser Trajan. Auf das Podium führten drei Stufen. Der Innenraum wurde durch vier Säulenreihen (die auch an den schmalen Seiten umliefen) in fünf Schiffe unterteilt. Zusätzlich zu den Funktionen des Handel und der Rechtssprechung übernahm die neue Basilika auch die Funktionen des für den Bau des Forum zerstörten "Atrium Libertatis".