Pont Julien
römische Steinbogenbrücke aus dem Jahre 3 v. Chr
Der Pont Julien überspannt den Calavon etwa fünf Kilometer nördlich des Ortes Bonnieux im französischen Département Vaucluse. Die Brücke ist Teil der Via Domitia, einer römischen Straße, die Narbonne (Colonia Narbo Martius) mit Turin (Augusta Taurinorum) verband. Ihr Name leitet sich aus ihrer Nähe zur Stadt Apt (Colonia Apta Julia) her. Sie ersetzte eine ältere Brücke, deren Spuren noch an einzelnen Pfeilern nachzuweisen sind.
Der Pont Julien ist 117,70 m lang und 5,90 m breit, die befahrbare Fläche ist 4,20 m breit. Die Höhe der zur Mitte hin ansteigenden Brücke erreicht im Scheitelpunkt 9 m. Sie besteht aus drei Bögen, deren mittlerer höher ist als die beiden flankierenden. Der mittlere Bogen hat eine Spannweite von 16 m und die beiden flankierenden Bögen haben jeweils eine Spannweite von 10,20 m. Die mittleren Brückenpfeiler sind durch große Bogenöffnungen durchbrochen, um möglichem Hochwasser weniger Angriffsfläche zu bieten. Der Kalkstein, aus dem die Brücke errichtet wurde, stammt aus den Steinbrüchen des nahegelegenen Luberon.
Die römische Brücke war bis zum Frühjahr 2005 Teil der Departementstraße 108 und wurde regelmäßig befahren. Mittlerweile wurde eine Umgehungsbrücke in der Nähe in Betrieb genommen, um die alte Brücke zu entlasten. Trotz ihrer über 2000-jährigen Nutzungsdauer ist die Julianische Brücke eine der am besten erhaltenen römischen Brücken in Frankreich.