Straßen in Frankreich
Pont Julien
Bildquelle: Fernand Braudel,Frankreich, Band 2, Stuttgart 1990, S. 76
Die Via Domitia war die erste Römerstraße, die in Gallien gebaut wurde. Sie wurde zwischen 120 und 118 v. Chr. vom Prokonsul Gnaeus Domitius Ahenobarbus in Auftrag gegeben und dann auch nach ihm benannt.
Via Domitia vor dem Rathaus in Narbonne
Die Via Domitia verband Italien mit Spanien auf dem Landweg. Im Jahr 118 v. Chr wurde an der Via Domitia Narbonne (als Colonia Narbo Martius) gegründet, von wo aus im selben Jahr der Bau der Via Aquitania begonnen wurde, die nach Westen über Toulouse und Bordeaux Richtung Atlantischer Ozean führte.
Die Via Domitia überquerte die Alpen am Col de Montgenèvre (1.850 m), folgte dem Tal der Durance, überquerte die Rhône bei Beaucaire und folgte schließlich der Küste des Mittelmeeres bis zu den Pyrenäen.
Die Straße verlief fast geradlinig auf festem Untergrund. In den Städten, die sie durchquerte, bestand sie aus Kopfsteinpflaster oder Bodenplatten, außerhalb aus gestampfter Erde auf Schichten aus Kies oder Schotter. An den Ortseingängen durchquerte sie üblicherweise eine Umwallung durch ein Tor oder einen Triumphbogen, so wie in Nîmes mit der Porte d’Auguste oder in Glanum mit dem Arc de Triomphe.
Die Via Aquitania war eine Römerstraße, die im südlichen Gallien von Narbonne (Colonia Narbo Martius) über Carcassonne (Carcaso) und Toulouse (Tolosa) bis nach Bordeaux (Burdigala) führte.