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Friesen

Ihr Land lag an der Küste der Nordsee von der Mündung des Rheins bis zur Ems. Der römische General Drusus eroberte diesen Landstrich im Auftrag des Kaiser Augustus 12 v.Chr. vom heutigen Belgien aus und schloss mit ihnen Verträge. Die Friesen wurden somit zu Verbündeten der Römer. Doch bereits im Jahr 28 lehnten sich die Friesen gegen die Römer auf und erhängten die unersättlichen Steuereintreiber. Daraufhin entsandten die Römer Truppen, um die Region zu erobern und die Friesen zu bestrafen. Dieser Feldzug endete jedoch in der Schlacht beim heiligen Hain der Baduhenna mit großen Verlusten für die Römer. Danach waren die Friesen für die folgenden fast 20 Jahre frei. Im Jahre 47 vereinbarten sie einen weiteren Waffenstillstand mit Gnaeus Domitius Corbulo, dem neuen römischen Befehlshaber in Germania Inferior. Dabei wurde der Rhein wieder zur von beiden Parteien zu respektierenden Grenze erklärt. Im Jahre 58 besiedelten die Friesen einen unbewohnten Streifen des Landes südlich des Rheins und verletzten auf diese Weise ihre Vereinbarung mit Corbulo. Die Römer vertrieben die Friesen jedoch wieder aus dieser Region. Im Jahre 69 nahmen die Friesen am Bataveraufstand teil, der allerdings niedergeschlagen wurde. Um 250 verschwanden die Friesen auf Grund des steigenden Meeresspiegels fast vorständig, kehrten aber um 400 zurück. Etwa um 450 überquerten die Angeln, Sachsen, Jüten sowie ein Teil der Friesen die Nordsee und siedelten sich im heutigen England an. Die Friesen kolonisierten dabei die Grafschaft Kent im Südosten Englands. Zwischen 500 und 600 expandierte auch das friesische Reich an der Nordsee. Im 7.Jrh., auf dem Höhepunkt seiner Macht, bestand das friesische Reich ("Magna Frisia") aus den Küstengebieten von Nordbelgien bis zum Süden Dänemarks. In den Jahren 717 und 734 besiegten die Franken unter Karl Martell die Friesen und deren Reich wurde ein Bestandteil des fränkischen Reichs. Damit begann auch die Christianisierung der Friesen.